Dieses Gebäude, das sofort durch den roten Schriftzug auf der Außenseite erkennbar ist, hat seinen Stil aus den 1950er Jahren bewahrt und gehört immer noch zu den bekanntesten Musical-Theatern in Paris.
Das Olympia wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch Joseph Oller, dem Gründer des Moulin Rouge errichtet. Er hatte es zunächst für Zirkusaufführungen konstruiert, bevor er es 1893 in eine Music-Hall verwandelte. Eine Music-Hall bot ein breitgefächertes Unterhaltungsangebot darunter Zirkusaufführungen, Comedy, Theater, Ballet, Pantomime, Akrobaten, Clowns und Sänger. Die Aufführungen waren qualitativ oft sehr hochwertig und die Zuhörer wurden durch die Licht-Show und die Bühnenmaschinerie beeindruckt. Die Sängerin Eugénie Buffet trat am Eröffnungsabend auf. 1896 verließ Joseph Oller den Direktorenposten um sich anderen Projekten zu widmen. Er wurde von Oscar de Lagoanaire ersetzt, der selbst aufgrund der geringen Zuschauerzahlen zwei Jahre später durch die Brüder Isola ersetzt wurde, die die Folies Bergères gegründet hatten. Unter ihnen erlebte das Olympia wieder Erfolge. Unter der Leitung von Jacques-Charles, der das Metier von den Brüdern Isola gelernt hatte, erfuhr das Olympia seine Blütezeit.Später wurde es in ein Kino umgewandelt und befand sich zwischen den beiden Weltkriegen quasi im Leerlauf. Bruno Coquatrix, Direktor der Bobino Music-Hall übernahm anschließend die Zügel und machte aus dem Olympia einen weltberühmten Veranstaltungsort, der mit seinen 2000 Plätzen regelmäßig Publikumsmassen anzieht. Die erste Künstlerin, die unter seiner Ägide auftrat, war Lucienne Delyle mit Gilbert Bécaud als Vorkünstler, der sein Lied sang Il est à moi l’Olympia ("Das Olympia gehört mir").
Einige der berühmtesten Künstler sind hier aufgetreten, beispielsweise Gilbert Bécaud, The Beatles, Edith Piaf, The Rolling Stones, Zazie, Georges Brassens, Michel Sardou und Jacques Brel, der hier in der Music Hall große Erfolge feierte dank Bruno Coquatrix, dem damaligen Direktor des Olympia. Johnny Hallyday, der die Twist-Mode in Frankreich auslöste, spielte sein erstes Konzert an diesem legendären Ort, der bei dieser Gelegenheit ausverkauft war. Der Saal ist 320 Tage im Jahr geöffnet und liegt nur zwei Minuten vom Hotel Mansart entfernt, in dem die Künstler regelmäßig absteigen. Das Olympia bietet ein vielfältiges Programm, von Pop/Rock/elektronischer Musik über französischen Pop bis hin zu Comedy, Jazz/Blues/klassische Konzerte, Hip Hop und Reggae sowie Aufführungen für Kinder.